ENEN DEDE
home
Station ladebereit

Wie kamen wir zu einer Ladestation?

Ich (Chris) bin seit jeher großer Autoliebhaber. Als wir 2013 unser Haus in Thalham kauften, ergab sich endlich auch die Möglichkeit, das Grundstück für das "Autohobby" zu nutzen - unser "Gazoline guzzler" (ein 79er Oldsmobile Starfire mit V8) fand schnell Platz im Garten. Jedoch kam auch die Idee auf, für das Pendeln zur Arbeit (50 km einfach) etwas Neues, Günstiges anzuschaffen. So kam ich auf Elektrofahrzeuge ...

Momentan (2014) bezahlbare eAutos schaffen im Winter ca. 120 km, wären also zum Pendeln geeignet, da musste ich mich "nur noch" in die Ladetechnik einlesen. "Nur noch" deshalb, weil sich schnell herausstellte, dass es sich dabei um eine Wissenschaft für sich handelt. Beschränken wir uns dabei mal nur auf die Technologie, auf die man sich hier in Europa geeinigt hat: Typ 2 heißt hier das Zauberwort.

Die Idee ist simpel. Wenn man verschiedene Fahrzeuge an einer Station laden will, so wird man mit den verschiedensten Ladekapazitäten der Fahrzeuge sowie den verschiedenen Fähigkeiten der Ladekabel konfrontiert. Wie kann man das für eine Ladestation "begreifbar" machen?

Das Wunderwerk, welches die Infos über Kabel und Ladegerät im Auto aushandelt heißt "Pilot" und ist das teuerste Teil an der Wallbox, Kosten einzeln ab ca. 350 Euro. Der Rest in der Ladestation ist, bis auf die Steckdose zum Laden, herkömmliche Starkstromtechnik. Diese ist genormt und heißt Typ 2. Das Ladelkabel verfügt über Typ 2-Stecker und meldet über einen kleinen eingebauten Widerstand wieviel Ampere das Kabel maximal verträgt.

Ein herkömlicher Privathaushalt kann maximal 380V, 32A über die Wallbox liefern. Der Pilot rechnet bei Bedarf aber auch runter, z.B. auf 220V, 16A.

Was ergeben sich dabei für Ladezeiten? Ein Beispiel: Ein Renault ZOE verfügt über ein "Chameleon"-Ladegerät, welches dreiphasig bis zu 63A aufnehmen kann. Hier sagt die Wallbox dann "ich kann aber nur 32A". Die Ladekapazität eines ZOE beträgt 22 kWh. 380V, 32A ergeben ebenfalls 22kW, somit müsste ein ZOE in einer Stunde voll geladen sein. Das stimmt so aber nicht ganz, weil das Ladegerät im ZOE gegen Ende der Ladezeit auf 16 A runterregelt, um die Akkus zu schonen. Damit ergibt sich eine Ladezeit von ca. 1,5 Stunden, was eine sehr gute Zeit ist für einen netten Spaziergang, ein Tennismatch oder zum Angeln.

Anders sieht die Welt beim Renault Fluence Z.E. aus. Dieses Auto verfügt zwar ebenso über 22 kWh-Akkus, kann aber nur 220V, 16A aufnehmen (macht 3,7 kW), hat dafür aber einen Typ 1-Stecker. Bei 3,7 kW braucht ein Fluence 6 - 8 Stunden bis seine Ladekapazität von 22 kWh erreicht ist.

Es wurde klar, dass eine Typ 2-Wallbox mit 380V und 32A für die private Nutzung die beste Entscheidung ist. Welches Auto wir kaufen werden, steht dabei aber auf einem völligen anderen Blatt ;-)

Sehr geholfen bei all diesen Überlegungen hat mir das Forum www.goingelectric.de/forum.

Nachdem nun klar war, welche Art Wallbox die geeignetste ist, kam der Zufall zu Hilfe und bei Ebay gab es für kleines Geld eine Walther e-Boxx zu ersteigern. Super Sache, damit ging es dann richtig los.

Die Wallbox sollte sich mit dem Internet verbinden und anzeigen, ob ein Fahrzeug lädt. Zusätzlich sollte eine automatische Infomail über Start und Ende des Ladevorgangs verschickt werden. Mehr zu der benötigten Hard- und Software unter den jeweiligen Links. Der Quellcode der Software ist dort auch zu finden.